von Christof (HandiCapt.) | Feb. 25, 2024 | Produkte & Hilfsmittel, Rollstuhl
Ich konnte den Scewo BRO Rollstuhl ausprobieren und … bin begeistert! Stell dir mal vor, du hast die Barrierefreiheit im Handgepäck.
Scewo BRO
Kennst du das, wenn du in positiver Aufregung immer wieder an etwas denken musst? Ja, ich habe mich verliebt!
Am Wochenende konnte ich den Scewo BRO Rollstuhl ausprobieren. Natürlich hatte ich zuvor schon etwas gehört von diesem Schweizer Technikwunder. Ein Rollstuhl, der Treppen überwinden kann bleibt der Szene nicht verborgen.
Ich berichte hier über meinen ersten Eindruck. Der ist zugegeben wenig kritisch, weil ich den Scewo BRO nicht wirklich testen konnte. Es war gewissermaßen ein erstes Kennenlernen.
Technische Daten wirst du hier nicht finden. Das kann der Hersteller besser als ich.
Werkzeug mit Fun Faktor
Nein, ein Spielzeug ist der Scewo BRO sicher nicht. Auch wenn die Anwendung vergnügungssteuerpflichtig sein könnte. Du merkst einfach, das der Rollstuhl durchdacht ist und für alle Eventualitäten eine Lösung hat. Gerade beim Thema Sicherheit.
Es ist mega erstaunlich, wie unglaublich vielseitig der Rollstuhl ist. Sofort stellte ich mir vor, wie viel plötzlich wieder möglich sein wird, wenn du die Barrierefreiheit einfach mitbringst. So wie jeder Fußgänger.
Der Scewo BRO kann bis auf eine Höhe von 44 cm herunter gefahren werden. Das ist für das Umsetzen oder das Essen am Tisch eine Voraussetzung. Im Gegenzug kann der Rollstuhl richtig hoch hinaus und ist dabei überaus standfest.
Erstes Kennenlernen Scewo Bro
Ich war überrascht, wie gut ich in dem Vorführgerät sitzen konnte. Die Fahrbewegungen werden smooth ausgeglichen und bei einer Vollbremsung neigt sich der Scewo BRO ruck-zuck nach hinten und gleicht die Fiehkräfte aus.
Die Bedienung erfolgt nicht wie bei einem Segway per Gewichtsverlagerung sondern über einen Joystick. Das ist für Menschen mit schwacher Rumpfstabilität wichtig. Ich bin zwar nur ein kurzes Stück gefahren aber das hat richtig Spaß gemacht.
Wenn du einen Menschen mit dem Scewo BRO auf der Treppe siehst, kommt dir ein Attribut in den Sinn: LEBENSMÜDE! Aber Treppen bewältigt der sehr kontrolliert und mühelos. Der Rollstuhl ist mit einer Reihe von Sicherheitselementen ausgestattet, die ihn immer in einer sicheren Position halten oder bringen. Sonst hätte das Gerät auch nicht die Zulassungen als Hilfsmittel bekommen.
Ich glaube, es lohnt sich, für den Scewo BRO Kostenträger zu überzeugen, Ausdauer und Beharrlichkeit an den Tag zu legen und, wenn es sein muss, zu kämpfen.
Fazit
Mein Fazit? Ich bin sehr angetan und denke an die vielen neuen Möglichkeiten, die der Scewo BRO bieten kann. Für ein Technik- oder Anwenderfazit ist es viel zu früh. Aber ich freue mich darauf, den BRO näher kennenzulernen.
Machen wir uns nichts vor. Die Welt ist nicht barrierefrei. Die deutsche Welt schon mal gar nicht. Da kannst du dich drüber aufregen und glaube mir, ich tue das. Dieser Rollstuhl löst ein zentrales Problem: Die Bewältigung von Stufen. Das ist so mega wichtig für Teilhabe und Inklusion.
Hersteller
Scewo AG
Technoparkstrasse 7
8406 Winterthur
Schweiz
Hast du Erfahrungen mit dem Scewo Pro? Mich interessiert dein Statement sehr.
Oder interessiert dich der Bro? Was denkst du über das Gefährt? Ich freue mich über deinen Kommentar.
von Christof (HandiCapt.) | Okt. 1, 2023 | Orient, Reisen
Mit der Mein Schiff 6 machen wir Station in Khasab im Oman, einem Ort, von dem ich gar nicht wusste, dass es ihn gibt.
Begleitet mich in diesem Blogpost in ein interessantes, verschlafenes Städtchen, umgeben von ursprünglicher Natur.
Khasab
In Khasab angekommen, dachte ich zunächst: Hä? What is this? Auf den ersten Blick scheint hier der Hund oder das Kamel begraben zu sein. Auf den zweiten auch. Macht aber nichts, weil Khasb dennoch viel zu bieten hat: Natur und Geschichte zum Beispiel.
Let`s go! Auf in das Norwegen Arabiens …
Willkommen im Norwegen Arabiens
Die Kombination von ruhigem Wasser, steilen Bergen und einer aufgehenden Sonne hat etwas unglaublich schönes. Sie macht dich irgendwie erfürchtig. Als wir die Khasab Bay zum Sonnenaufgang über den Seeweg erreichen, liegt die Landschaft verschlafen vor uns und fast wünsche ich mir, dass es gar nicht heller wird.
Khasab, im original al-Chasab, liegt an der Straße von Hormus, jener nur wenige Seemeilen breiten Meerenge, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman und dem Arabischen Meer verbindet.
Viele Reiseführer sagen, die zahlreichen, von Felswänden eingerahmten Buchten erinnerten an die Fjorde Norwegens. Äh … mich nicht. Es fehlt das Grüne. Sei es drum, ohne jeden Zweifel ist es hier unglaublich schön!
Dhau (oder Dau) ist ein traditionelles arabisches Segelboot
Dhau-Bootstour
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Bootstouren mit den sog. Dhaus – oder auch Daus. Dhaus finden sich übrigens in allen Anliegerländern des indischen Ozeans. Vor Ort sind zahlreiche Dhaus unterwegs. Wer mag (und in der Lage dazu ist) kann sich unterwegs in die glasklaren Fluten des Persischen Golf begeben.
Eine barrierefreie, rollstuhlgerechte Dhau habe ich nicht entdeckt. Wenn du mit dem Rolli eine solche Tour gemacht hast, schreib das gerne in die Kommentare.
Khasab entdecken per Taxi
Angebotene Bustouren liegen mir nicht. Einerseits komme ich ohne Lift nicht hinein, andererseits missfallen mir die Massenaufläufe, wenn Busse hunderte Touristen gleichzeitig ausspucken … und alle erstmal eine Toilette aufsuchen.
Direkt am Hafengelände warten zahlreiche Taxifahrer auf die Kreuzfahrer und bieten ihre Dienstleistungen an. Wir buchen eine Stadtrundfahrt mit einem Ausflug ins Jebel Harim Gebirge. Kleiner Hinweis: Im Orient gehört das Feilschen zu jedem Deal. Wenn du nicht ein Vermögen für die Taxi-Tour hinblättern möchtest, feilscht du einen guten Preis aus.
Der zentrale Platz in Khasab
Unser Fahrer ist ein gut aufgelegter, netter Mann, der uns – mit Händen und Füßen – allehand über Khasab erzählt. So hat die Stadt ca. 17.000 Einwohner, ein modernes Krankenhaus, in dem er arbeitet, wenn er nicht gerade Taxi fährt. Der Ort hat immer wieder mit heftigen Sturzbächen zu tun, wenn es stark regnet und das Wasser die Berghänge hinunterkommt.
Erster Halt ist der zentrale Platz in der Innenstadt, umsäumt von Händlern, die ihre Waren feilbieten. Alles in allem in positivem Sinne unaufgeregt und wenig spektakulär.
Der zentrale Platz in Khasab
Wir wandeln ein wenig umher und bestaunen die Gebäude vor der faszinierenden Bergkulisse, die mich ein wenig an die Karl-May-Festspiele der Freilichtbühne in Elspe erinnert. Die hatte ich als Kind mal besucht.
Wie ich es auf orientalischen Märkten beinahe schon lieb gewonnen habe, wehre ich efolgreich den Kauf nicht benötigter Güter ab. Ein sehr engagierter Verkäufer konnte mich nicht von einem viel zu kleinen Real-Madrid-Trikot überzeugen. Auch nicht von einem Kerzenständer, Blechkamel oder einer Kente-Kufi Kopfbedeckung, die ich bisher eher im Afrikanischen verortete.
Khasab, der zentrale Platz mit vielen Geschäften
Khasab Castle oder Fort
Das Fort Khasab wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von den Portugiesen erbaut. Es gibt Hinweise darauf, dass es auf den Ruinen einer früheren indigenen Festung gebaut wurde. Etwa 25 Jahre nach ihrem Bau wurden die Portugiesen aus dem Oman vertrieben und die Burg wurde von omanischen Herrschern übernommen, die sie an ihre eigenen militärischen Bedürfnisse anpassten.
Leider ist das Fort nicht rollstuhlgerecht und du kannst dich nur unten etwas umsehen. Schade, aber ein Stopp lohnt sich hier auch so.
In die Berge Richtung Tawi
Unser Fahrer steuert den Wagen routiniert mit der Sanftheit eines fliegenden Veloursteppichs in Richtung Berge.
Über enge, staubige Gassen verlassen wir die Stadt und biegen auf die Khasab Road ein, die sich vorbei am Bassa Beach entlang der Khasab Bay schlängelt. Die Umgebung wird karger und wenn sich bislang das wahre Orientgefühl nicht einstellen wollte, beginnt das jetzt.
Wir biegen in eine schmale, aber gut asphaltierte Straße Richtung Tawi ein. Tawi ist ein altes, ursprüngliches, verlassenes Dorf. Ein „Lost Place“ umgeben von Bergen und Geröll.
Auf einigen Felsen lassen sich mehr als 3.000 Jahre alte Malereien bestaunen. Die meisten stellen Tiere dar.
Taxi ist ein ursprüngliches Dorf in der Nähe von Khasab
Taxi ist ein ursprüngliches Dorf in der Nähe von Khasab
Ziegen laufen zwischen den Felsen und Häusern umher
Kamele, vor mehr als 3.000 Jahren auf den Felsen gezeichnet.
Mehr als 3.000 Jahre alte Felszeichnungen finden sich im Dorf Tawi
Felsvorsprung in Form eines Adlerkopfes.
Fazit
Khasab ist ein interessantes Städtchen und hat allehand zu bieten. Hauptattaktion ist sicherlich eine Tour mit einer Dhau in der Khasab Bay. Die ist leider mit dem Rollstuhl nicht zu machen.
Ebenso ist es schade, dass das Fort nicht barrierefrei ist. Der Souk auf dem zentralen Platz ist, gemessen an den Märkten in Dubai oder Muscat, sehr überschaubar.
Lohnt sich Khasab dennoch? Ja! Mich hat die Ursprünglichkeit beeindruckt. Endlich auch mal Dreck, Staub und Berge. Während es in Muscat (in Dubai oder Abu Dhabi sowieso) sauber und aufgeräumt ist, findet sich in Khasb eine Welt, die du sonst nur in Auslandsreportagen sieht. Lass dich darauf ein und erlebe eine tolle Zeit dort.
Hast du Erfahrungen mit mit Reisen im Orient gemacht? Welche Ort hast du besucht und wie bist du (mit Rollstuhl?) zurechtgekommen? Lass uns gerne teilhaben und schenk uns deinen Kommentar.
von Christof (HandiCapt.) | Jan. 1, 2023 | Allgemein, Orient, Reisen
Wieder Abu Dhabi, diesmal bei Tag. Abu Dhabi ist die Hauptstadt des Emirates Abu Dhabi und der Vereinigten Arabischen Emirate. In der Stadt leben rund 1,5 Millionen Menschen. Es gibt etliche Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Hier und da gebe ich Tipps für Reisen mit Rollstuhl nach Abu Dhabi.
Terminal im Port Zayed
Sheikh-Zayed-Moschee
Die im Jahr 2007 eröffnete Sheikh-Zayed-Moschee ist die größte Moschee in den Vereinigten Arabischen Emiraten und eine der größten weltweit. Sie bietet rund 40.000 Gläubigen Platz. Es gibt diese „Kneif-mich-mal-Momente“. Einen solchen Moment hatte ich schon beim Besuch vor fünf Jahren, als ich die fantastisch illuminierte Moschee Abend bei Dunkelheit besuchen konnte. Ohnehin ist die Besichtigung Abu Dhabis bei Dunkelheit ein besonderes Erlebnis, weil alles wundervoll bunt angestrahlt ist. >> Abu Dhabi bei Nacht, Blogpost von 2017
Tipps für Reisen mit Rollstuhl nach Abu Dhabi: Die Sheikh-Zayed-Moschee ist barrierefrei und mit dem Rollstuhl kommst du sehr gut zurecht. In der Tiefgarage befinden sich Behindertenparkplätze direkt am Eingang zu den Liften.
Beachte für den Besuch der Moschee unbedingt den Dresscode. Unpassend gekleideten Besuchern wird der Zutritt verweigert. Dresscode Sheikh Zayed Grand Mosque
Sheikh-Zayed-Moschee
Der Eintritt zur Moschee ist frei. Eine Registrierung kann vor Ort recht schnell vorgenommen werden. Dazu gibt man an einem der zahlreichen Terminals ein paar Daten ein und fotografiert mit dem Smartphone den angezeigten QR-Code ab. Dieser Code wird an einigen Kontrollstellen abgefragt.
Sheikh-Zayed-Moschee
Die Moschee schmücken sieben beeindruckende Kronleuchter, die aus Deutschland importiert wurden.
Kronleuchter in der Sheikh-Zayed-Moschee
Tipps für Reisen mit Rollstuhl nach Abu Dhabi: In manchen Bereichen der Moschee bewegen sich die Besucher auf niedrigen Laufstegen, die mit kleinen Rampen ausgestattet sind.
Sheikh-Zayed-Moschee
Emirates Palace Hotel
Es geht weiter zum Emirates Palace, einem beeindruckenden Luxushotel, das im Februar 2005 den Hotelbetrieb aufnahm und der Herrscherfamilie von Abu Dhabi gehört. Der freundliche indische Taxifahrer unterhält uns während der Fahrt mit einigen Anekdoten zur Herrscherfamilie.
Die Lobby des Emirates Palace Hotels
Tipps für Reisen mit Rollstuhl nach Abu Dhabi: Das Emirates Palace Hotel ist barrierefrei. Mit dem Rollstuhl kommst du gut zurecht. Ein Taxi kann direkt am Haupteingang vorfahren oder die Tiefgarage nutzen.
Aussicht vom Emirates Palace auf beeindruckende Bauwerke in Abu Dhabi
Stadtrundfahrt
Wir drehen noch eine Runde durch Abu Dhabi und entdecken eine tolle Metropole.
Die Straßen von Abu Dhabi 🙂
Marina Mall und Marina Eye in Abu Dhabi
Rixos Marina Hotel, Abu Dhabi
Nach einem erlebnisreichen Tag in der Hauptstadt des Emirates machen wir uns wieder auf zum Abu Dhabi Cruise Terminal Port Zayed – dort wartet die Mein Schiff 6.
Tipps für Reisen mit Rollstuhl nach Abu Dhabi: Du möchtest in See stechen und interessierst du dich für Kreuzfahrten? Mein KREUZFAHRT SPEZIAL FÜR ROLLSTUHLFAHRER kann dir eine gute Orientierung geben. Auch interessant: Fliegen mit Rollstuhl
Welche Erfahrung hast du als Rollstuhlfahrer oder Rollstuhlfahrer auf Reisen gemacht? Lass gerne einen Kommentar da.
von Christof (HandiCapt.) | Dez. 3, 2017 | Orient, Reisen
Erzählst du jemanden, dass du Dubai besuchst, sind die Reaktion nun … sagen wir mal ambivalent. Von „gigantisch“ bis „interessiert mich nicht“ ist alles dubai äh … dabei. Ok, Dubai ist eine Stadt wie keine andere. Alles angelegt und künstlich. Wobei ich diesem „künstlich“ gar keinen abwertenden Touch verpassen würde. Im Gegenteil, alles ist sehr beeindruckend.
Ich liebe es, von Deck aus auf atemberaubende Skylines zu blicken. Am besten mit einem leckeren Cocktail in der Hand und einem warmen Lüftchen um die Nase. Zwar reicht Dubai um Längen nicht an New York City heran, aber die Aussicht auf den unglaublich hohen Burj Khalifa ist nicht von schlechten Eltern.
Nächtliches Dubai – von Deck aus betrachtet
In Dubai befindet sich der Big-Bus-Terminal direkt am Hafen. HOHO-Freunde (Hop on – Hop off) können also direkt vom Schiff aus starten. Die Busse sind alle mit einer Rampe ausgestattet, für Rollstuhlfahrer also machbar. Ein Tagesticket für den Bus kostet rund 60 Euro.
Allerdings gibt es auch Alternativen. Für eine dreistündige Tour mit einem Taxi löhnen wir rund 80 Euro. Eine solche Tour ist individueller, der Fahrer hält überall an und lässt dir alle Zeit der Welt. Zudem ist das Taxi viel günstiger, gerade wenn du dich mit anderen zusammenschließt.
Dubai Marina
Dubai Marina ist ein Stadtteil ca. 25 km südwestlich vom Stadtzentrum Dubais entfernt. Am Jachthafen lässt sich wunderbar bummeln. Auffällig ist der 306 Meter hohe Cayan Tower, der nach oben hin eine 90°-Drehung vollzieht.
Baumbestand auf der Palme Jumeirah – fast echt.
Das Burj al Arab wurde wiederholt zum luxuriösesten Hotel der Welt gewählt.
Ein lieber Freund hatte für uns eine Führung durch das Hotel organisiert. Nun, es gibt ja Dinge, die vergisst du so schnell nicht. Die Einblicke dieses Hotels gehören zweifelsohne dazu. Auch wenn die unglaublich tiefen Teppiche ein zügiges Rollstuhlfahren erschweren (scheiß drauf!), könnte mir eine derartige Logis sehr gefallen.
Blick in eine Luxus-Suite …
Alle Suiten haben eine einmalige Aussicht.
Blick von oben in die Lobby
Es ist November und die Temperaturen erreichen so langsam wieder den Bereich des erträglichen. Wer auf die Schnapsidee kommt, im Sommer herzukommen, kann sich in einem klimatisierten Bus-Wartehäuschen abkühlen.
Bushäuschen mit Klimaanlage
Die Altstadt … in neu.
Da sagt der Fahrer doch tatsächlich, „Hier bauen wir unsere Altstadt.“ Hä? Leck mich am Arsch, sowas habe ich noch nicht gesehen. Die uralten Gebäude von denen der Putz bröckelt sind nagelneu.
Das Hotel Atlantis auf der Palme Jumeirah
Der Burj Khalifa – mit 828 Metern das höchste Gebäude der Welt
Um den Besuch des Burj Khalifa kommt der Dubai-Reisende kaum herum. Zu Recht. Der Turm stellt alleine wegen seiner Höhe alles in den Schatten. Wir buchen uns ein Ticket für die Sky-Lobby im 148 Stock und werden nicht enttäuscht. Bei leckeren Getränken und Gebäck genießen wir die atemberaubende Aussicht.
Blick auf Downtown Dubai
Bevor du in den wahnsinnig schnellen Lift nach oben steigen kannst, gibt es einen Sicherheitscheck. Kurz nach dem Durchleuchten meines Rucksacks, besteht eine freundliche Dame energisch darauf, die mittlerweile leere Tasche weiter auszupacken. Hä? Und plötzlich taucht unter dem Boden mein geliebtes Werkzeug-Taschenmesser auf. Das mit der Säge, der Zange und dem Dosenöffner! Jahre schon hatte ich das vermisst.
Stutzig macht mich jetzt nur, dass ich mit diesem Rucksack zuvor acht (!) Flughafenkontrollen durchlaufen habe …
Aussichtsplattform im 148. Stock
At The Top | Sky Lobby
Downtown Dubai, der Bereich um den Burj Khalifa und die Dubai Mall wird von einer chilligen Loungemusik beschallt. 14 Mal täglich sind hier „The Dubai Fountain“ zu bestaunen. Choreographierte Fontänen auf einer Länge von 275 Metern, die Wasser zu orientalischer Musik über 150 Meter hoch pumpen. Ich hatte schon zuvor davon gehört und tatsächlich bleibt mir beim Anblick des Spektakels der Mund offen stehen.
von Christof (HandiCapt.) | Nov. 22, 2017 | Orient, Reisen
Gegen 8 Uhr erreichen wir den Hafen von Maskat im Oman. Das Meerblickfenster meiner Kabine zeigt eine Landschaft, wie ich sie bisher selten gesehen habe. Es zieht mich nach draußen. An Deck recke ich meinen Kopf der noch tief stehenden Sonne entgegen, schließe die Augen und ein warmer Morgenwind schleicht leise, fast schüchtern um mich herum. Und das alles vor dem ersten Kaffee. So können Tage beginnen!
Maskat am Golf von Oman
Nach einem leckeren Frühstück treffen wir uns heute mit Nadine und Kerstin am Ausgang der AIDAstella auf Deck 3. Und als hätte ich es kommen sehen, ereilt mich ein Orientalisches-Hafen-Dejavú: Zwei Fußgänger, zwei Rollstuhlfahrer, ungeeignete Shuttle-Busse, Hafengelände Sperrzone für Taxis und Fußgänger.
Irgendwann sitzen wir in zwei klapprigen Kleinwagen halbstarker Fahrer, die uns zum Hafenausgang befördern. Hier steigen wir in einen bequemen SUV und unsere Expedition Maskat kann beginnen.
Update 2022: Als wir mit der Mein Schiff 6 in Maskat an Land gehen, steht ein Rollstuhltaxi bereit. So kommst du bequem aus dem Hafengelände heraus.
Es ist sehr empfehlenswert, die kurze Strecke bis zum Souk ebenso mit einem Taxi zurückzulegen. Auf dem Weg dorthin finden sich nur sehr wenige abgesenkte Bordsteine.
Große Sultan-Qabus-Moschee
Maskat – oder auch Muscat – ist die Hauptstadt des Oman und hat ca. 635.000 Einwohner. Geographisch liegt Maskat in einer von Felswänden des Hadschar-Gebirges eingeschlossenen Bucht im Nordosten des Landes am Golf von Oman.
Hatten wir es bisher mit aufgeschlossenen und kommunikativen Fahrern zu tun, sitzen wir nun im Wagen eines introvertierten, geradezu autistischen Vertreters seiner Zunft. Joh, jeder Jeck is anders. Ist im Orient auch so. Den ersten Stopp machen wir an der beeindruckenden Sultan-Qabus-Moschee.
Das Hauptminarett ist 91,5 Meter hoch.
Die Begleitung von Rollstuhlfahrern ist unserem Fahrer offenbar nicht allzu geläufig. Er führt uns über Kanten, Treppenstufen und Kamikazerampen zum Eingang der Moschee und scheint fast ein wenig verwundert, dass wir uns immer wieder nach einem barrierefreien Zugang erkundigen. Allah sei Dank finden wir diesen auf eigene Faust beim Rückweg zum Auto.
Der Gebetsteppich ist 70,5 x 60,9 Meter groß und wiegt von 22 Tonnen.
Die große Moschee mit einem riesigen Gebetsteppich und wahnsinnigen Kronleuchtern versetzt uns ins Staunen. Wir entledigen uns unserer Schuhe und wandeln auf einem blauen Schutzvlies durch das beeindruckende Gotteshaus.
Der Kronleuchter in der Mitte der 50 Meter hohen Kuppel besteht aus unzähligen Swarowski-Kristallen. Er ist 14 Meter hoch und wiegt 8 Tonnen.
Im Besucherzentrum der Moschee wird uns Tee angeboten
Am Ende der Besichtigung führt uns der Fahrer in einen gemütlichen, nach Kaffee duftenden Raum. Dort heißt man uns willkommen und serviert Datteln, Kaffee und Wasser. Wir können Fragen zur Moschee, zum Islam oder sonstwas stellen. Die gastreundliche Dame gibt so herrlich erfrischend Auskunft, dass es eine Freude ist, ihr zuzuhören. Ein schönes Erlebnis.
Von beeindruckender Schönheit, die Sultan-Qabus-Moschee
Überall finden sich Abbilder des beliebten Herrschers Sultan Qabus bin Said
Das Al Jalai Fort am alten Hafen von Maskat.
Der Palast Qabus
Das Wahrzeichen von Matrah, einem Stadtteil von Maskat, ist ein überdimensionaler Weihrauchbrenner
Der Mutrah Souk in Maskat
Der orientalische Markt, der Mutrah Souk in Maskat liegt unweit des Hafens und so verabschieden wir uns dankbar von unserem Fahrer. Als ich ihm neben dem vereinbarten Preis ein Trinkgeld in die Hand drücke, strahlt er plötzlich über das ganze Gesicht. Seine dunkle Haut, umrahmt von einem tadellos weiß gebleichten Kaftan ist die perfekte Bühne für seine leuchtend weißen Zähne. Schön, dass wir dieses freundliche Lachen mitnehmen dürfen.
Der Souk in Maskat ist der älteste und größte Markt Omans und zählt zu einem der schönsten in den Golfstaaten. Die Verkäufer sind hier nicht so aufdringlich wie anderswo. In aller Ruhe schauen wir uns um, probieren, handeln und … schnuppern. Überall duftet es nach Gewürzen und Weihrauch. Hach, so habe ich mir den Orient vorgestellt.
Die Verkäufer sind angenehm zurückhaltend. Da macht Stöbern und Einkaufen Spaß.
Mit den Rollis kommen wir überall gut zurecht, auch wenn es hier und da mal etwas enger wird.
Nach dem ausgiebigen Souk-Bummel lassen wir uns im Fastfood `n Juice Centre direkt nebenan einen frischen Lenon-Mind-Juice mixen. Schönen Gruß an Mohammed nach Bahrain! Wird Zeit, dass es so ein geiles Gesöff (ggf. mit einem Schuss Wodka?) auch in Deutschland gibt.
Ausblick
Die AIDAstella legt ab und wir nehmen Kurs auf Dubai. Dubai ist – ebenso wie alle anderen Destinationen unserer Grand Tour of the Orient – ein echtes Highlight. Und weil alles so groß und großartig ist, verbringen wir fast drei Tage im Emirat und nehmen einmalige Eindrücke mit …
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